Tolle Tiere - Teil 1

Kühe geben immer Milch, Stiere werden bei Rot rasend und Lila ist eine Fellfarbe... Es gibt eine Menge Mythen rund um das Rind. Wir haben einige Fakten zu diesen liebenswerten Tieren herausgesucht, die wir im Kälberhort beherbergen.

Teil 1 unserer Serie "Tolle Tiere"




Echte Freunde


Rinder sind sehr soziale Tiere. Sie suchen wie die Kälbchen auf unserem Bild gerne den Kontakt zu ihren Artgenossen und gehen tiefe Freundschaften mit einzelnen Mitgliedern der Herde ein. In besonderer Erinnerung bleibt uns im Kälberhort das untrennbare Paar Rösler und seine Blindenführerin Heike. Wenn das Wasser einmal woanders stand, Bulle Rösler den Durchgang zur anderen Weide nicht fand oder er in anderer Weise Hilfe benötigte – Heike kam und zeigte dem blinden Freund den Weg.


Sanfte Therapeuten


Rinder vermitteln Ruhe und Geborgenheit  durch ihre bedächtigen Bewegungen und das stundenlange Wiederkäuen (etwa 30.000 Kaubewegungen am Tag!). Das kann auf gestresste und hektische Menschen wunderbar entspannend wirken – das merken wir übrigens tagtäglich im Umgang mit der Herde. Nimm dir die Zeit und setze dich fünf Minuten zu Rindern. Du wirst dich wundern, was mit dir passiert.


Charaktertiere


Rinder haben einen sehr sensiblen Charakter und sind in der Regel freundlich und gutmütig.  Im Kälberhort haben wir die Chance, von Anfang an beobachten zu dürfen, welche individuellen Charaktereigenschaften die Kälbchen mit der Zeit entwickeln. Und wie bei Menschen auch gibt es alle möglichen Ausprägungen, z.B. schüchtern, aufdringlich, hilfsbereit, distanziert, eifersüchtig, besonnen, mutig, … Auf dem Foto seht ihr z.B. Stettin, eine sehr selbstbewusste junge Dame.


Gutes Gedächtnis


Kühe, die schlechte Erfahrungen mit bestimmten Herdengenossen oder Menschen gemacht haben, merken sich das. Tiere, mit denen sanft und freundlich gearbeitet wird, gewöhnen sich schnell daran. Im Kälberhort gehen wir freundlich und trotzdem mit dem nötigen Respekt mit unseren tierischen Bewohnern um. 





Von wegen dumme Kuh


Rinder haben so einige Tricks auf Lager und erkennen den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Sie können Türen öffnen, automatische Wassertränken bedienen  und lernen davon, wenn auch nur ein Tier der Herde einen Stromschlag am Elektrozaun bekommt. Mit positiver Verstärkung lernen sie, verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Im Kälberhort konnten wir schon oft beobachten, dass unsere Tiere sich Äste vom Apfelbaum heranziehen und schütteln, sodass sie die Früchte vom Boden ernten können. Clever, oder?


Feines Näschen


Rinder riechen sehr gut und können laut Forschung etwa bis zu 100 Artgenossen voneinander unterscheiden. Sie können aber auch Botenstoffe, die bei Angst und Stress produziert werden, im Urin oder Blut ihrer Artgenossen erschnuppern und reagieren darauf entsprechend.



------------------------------------------------------------------ 

Geben wir den Kälbchen also die Chance, heranzuwachsen und zu einem so tollen Tier zu werden! Ihr könnt uns bei diesem Anliegen unterstützen: Übernehmt eine Tierpatenschaft, werdet Fördermitglied oder gebt einem unserer Schützlinge ein neues, gutes Zuhause!