Kühe geben immer Milch, Stiere werden bei Rot rasend und
Lila ist eine Fellfarbe... Es gibt eine Menge Mythen rund um das Rind. Wir
haben einige Fakten zu diesen liebenswerten Tieren herausgesucht, die wir im
Kälberhort beherbergen.
Teil 3 unserer Serie "Tolle Tiere"
Gute Zuhörer
Kühe können ihre Ohren unabhängig voneinander bewegen und so
Töne in ihrem Umfeld gut lokalisieren. Sie hören im Gegensatz zu uns sehr gut,
sogar Töne im Ultraschallbereich. Unser Kuhmädchen Stettin erkennt zum Beispiel
schon auf einige Entfernung hin das Auto von Kälberhort-Betreiber Maik. Laute
Töne stressen Kühe übrigens tierisch. Eine Schweizer Studie wies z.B. nach,
dass der Einsatz der lauten Kuhglocken den Appetit der Tiere senkt, ein Indiz
für Stress.
Pflichtbewusst
Ein Rind nimmt seinen Job ernst. Ranghohe Tiere mit Führungscharakter stehen im Dienst der gesamten Herde und sorgen für Futterzugang, Schutz, Sicherheit und Wohlbefinden aller Herdenmitglieder. Im Kälberhort ist zum Beispiel Bulle Hans der strenge, aber gerechte Herdenvater.
Kleine Genießer
Rinder lieben Massagen – eine in der richtigen Höhe angebrachte große Bürste nutzen kleine und große Rinder gerne für Körperpflege und für Massagen. Es gibt Berichte über automatische Massagebürsten, die die Kühe selbst auslösen können, und diese Wohltat auch stundenlang nutzen. Jungbulle Viktor zählt im Kälberhort zu den verschmustesten Tiere, er mag Bürsten besonders gerne.
Während wir bei Schmerzen manchmal laut jammern, leiden
Rinder eher stumm: Ein Schmerzensruf würde einem Raubtier signalisieren, dass
die Kuh krank oder verletzt ist und daher eine leichte Beute sein könnte. Das
aber könnte in der Natur rasch das Todesurteil sein. (Auf dem Bild hatte Andrea einen Weideunfall) Schmerzen spürt Kühe
trotzdem. Die großen Tiere sind äußerst sensibel, sie spüren jede kleine Fliege
auf ihrem Fell. Im Kälberhort setzen wir die Gerte deshalb niemals grob ein.
Zeigen oder antippen reicht.
Muh mit Einschlag
Als klassische Beutetiere verhalten sich Rinder lieber ruhig, um keine potenziellen Jäger anzulocken. Wenn sie aber muhen, kann man davon ausgehen, dass etwas los ist. Forscher wollen übrigens herausgefunden haben, dass Rinder mit lokaler Einfärbung muhen, sie übernehmen den Dialekt von ihren Artgenossen. Bei uns im Kälberhort muhen vermutlich alle norddeutsch ;-)
Frost macht Rindern viel weniger aus als
Hitze, am wohlsten fühlen sie sich aber bei 2 bis 21 Grad. Wind und Regen
empfinden sie als unangenehm. Bei zugfreien und wärmeisolierten Liegeflächen
kommen sie auch mit Temperaturen von minus 20 Grad gut zurecht. Wir
brüten im Kälberhort z.B. gerade an einem neuen
Kälbchenstall, der den neusten Haltungserkenntnissen entspricht.
Last but not least....
Kühe können sich – allen Gerüchten über mangelnde
Schließmuskelfähigkeiten zum Trotz – über Wasser halten, auch wenn sie
freiwillig wahrscheinlich lieber nicht in den See steigen. Sie müssen nicht wie
Menschen oder Affen das Schwimmen erlernen, sondern wissen instinktiv, wie sie
sich im Wasser bewegen müssen. Den Fotobeweis müssen wir noch antreten
;-)
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Geben wir den Kälbchen also die Chance, heranzuwachsen und zu einem so tollen Tier zu werden! Ihr könnt uns bei diesem Anliegen unterstützen: Übernehmt eine Tierpatenschaft, werdet Fördermitglied oder gebt einem unserer Schützlinge ein neues, gutes Zuhause!
Geben wir den Kälbchen also die Chance, heranzuwachsen und zu einem so tollen Tier zu werden! Ihr könnt uns bei diesem Anliegen unterstützen: Übernehmt eine Tierpatenschaft, werdet Fördermitglied oder gebt einem unserer Schützlinge ein neues, gutes Zuhause!